Fachbeiträge

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Die DIN 18205: Bedarfsplanung – Der rote Faden für den Projekterfolg

Was wollen wir eigentlich Bauen? Die Anforderungen der Randbedingungen des heutigen Planens- und Bauens sind sehr umfangreich.

DIN 18205
Diagramm Beinflussbarkeit Baukosten und Mittelabfluss

Die Anforderungen der Randbedingungen des heutigen Planens- und Bauens sind sehr umfangreich:

- Planen und Bauen wird immer komplexer.
- Die Anzahl der Beteiligten steigt.
- Die technischen Möglichkeiten nehmen zu.
- Wenn es beim Bauen Probleme gibt, liegt das oft an einer
   ungenügenden Bedarfsplanung.

Diese Aussagen stammen aus der 1996 erschienenen DIN 18205 „Bedarfsplanung im Bauwesen“. Mittlerweile hat diese DIN ihr 20-jähriges Jubiläum und führt trotzdem immer noch ein Schatten dasein.

Vielleicht liegt es daran, dass die DIN 18205 kein deutsches Produkt ist sondern von der internationalen Norm ISO 9699: 1994 „Performancestandards in Building – Checklist for briefing – Content of brief for buildingdesign“ mit wenigen Änderungen übernommen wurde. Durch fehlende Erwähnung in der HOAI als Grundlage für die Leistungsbilder hat diese nicht ins allgemeine Planer- und Bauherrenbewusstsein Eingang gefunden.

Die Bedarfsplanung im Bauwesen ist Voraussetzung der eigentlichen Planungsarbeit, muss vor der Grundlagenermittlung jedes Planungsgewerks der HOAI erfolgen, also eigentlich vor der Stunde „0“ des Planungsgeschehens. Sie definiert den Ausganspunkt der Planung, bei dem der Bauherr ggf. unter Zuhilfenahme von Beratern (Architekten, Ingenieure, weitereExperten) exakt formuliert, was überhaupt die Planungsaufgabe ist, was der Bauherr eigentlich bauen will. Noch vor dem Projektstart werden somit Planungsvoraussetzungen und - randbedingungen formuliert, die einen zügigen Projektverlauf ohne Planungsschleifen gewährleisten oder zu einem späteren Projektzeitpunkt ggf. sogar kostenintensive Änderungen auf der Baustellevermeiden helfen.
Vom vorhandenen Finanzrahmen über äußere Rahmenbedingen wie Grundstück inkl. baurechtlichen Gesichtspunkten bis hin zu physischen Aspektendes Gebäudes (z.B. räumliche Gliederung, statisches System, Art der Fassade ….) werden die Wünsche des Bauherren abgefragt. Durch die Auseinandersetzung mit den Fragen werden daraufhin Definitionen vorgenommen, die den Einstieg in eine zielgerichtete Projektplanung gemäß dem Leistungsbild der HOAI ermöglichen.

Letzten Endes bringt die Norm vor allem monetäre Einsparungen, denn Umplanungen, längere Bauzeiten und Änderungen sind zeit-, material- und somit kostenintensiv. Die Abbildung veranschaulicht die Einflussnahmemöglichkeiten auf die Projektkosten in der Projektvorbereitung.

Wir werben offen für eine intensivere Auseinandersetzung und Anwendung der DIN 18205 auf Bauherren- und Planerseite. Möglichkeiten für Anwendung und Einsatz der Bedarfsplanung erörtern wir gerne mit Ihnen: testen Sie uns.

Spezialisiert auf die DIN 18205 hat sich
Dipl.-Geol.
Kai Saloustros,
Prokurist