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Neubau des Augustinerhofs Nürnberg: Neue Zweigstelle des Deutschen Museums

Im Herzen der historischen Nürnberger Altstadt entstand auf einer Fläche von rund 5.000 m² das Augustinerhof Areal, welches im September dieses Jahres eröffnet hat. Der fünfgeschossige Gebäudekomplex beherbergt neben einer Zweigstelle des Deutsches Museums auch Geschäfte des Einzelhandels, Gastronomiebetriebe, ein Hotel, exklusive Wohnungen und eine zweigeschossige Tiefgarage. Unser Team Tragwerksplanung wurde zusammen mit dem Partnerbüro Goetz-Neun Ingenieure GmbH für die statisch-konstruktive Bearbeitung der Baumaßnahme beauftragt.

Außenansicht moderne Wohnanlage Augustinerhof Nürnberg mit gewellter Architektur am Ufer eines Kanals

Hohe gestalterische Ansprüche an die Tragwerksplanung von Kling Consult

Eine Herausforderung dieses Bauvorhabens lag in den gestalterischen Ansprüchen der Staab Architekten an den Rohbau des Gebäudeteils für das Deutsche Museum: Die Wände, Decken und Dachflächen des gesamten Ausstellungsbereichs des Museums wurden in Sichtbeton realisiert. Besonders geometrisch herausfordernd waren hierbei die schräg und somit stets variabel verlaufenden Trauf- und Firsthöhen. Zweiachsig gespannte Massivdecken, Halbfertigteile und vorgehängten Stahlbetonfertigteile kennzeichnen das Tragwerk des Augustinerhofs.

Aufgrund der hohen Installationsdichte in den tragenden Stahlbetonbauteilen bestand ein stetiger Abstimmungsbedarf mit den Planern der Sicherheits- und Haustechnik. Die Haustechnikplaner mussten die gesamte Technik wie z. B.  Kühlmittelleitungen der Bauteilaktivierung zur Temperierung des Gebäudes, Sprinklerleitungen für den Brandschutz, Einlegetöpfe für Leuchtmittel und Lautsprecher sowie die dazu gehörigen Leerrohrstränge für die notwendige Verkabelung der geplanten Belichtung und Beschallung der Ausstellungsflächen in die tragende Betonstruktur integrieren.

Eine weitere Besonderheit des Bauvorhabens bestand darin, dass das Tragraster aus dem Hochbau und die darunterliegende Tiefgarage nicht deckungsgleich sind. Mithilfe eines Trägerrosts in der Tiefgaragendecke stellen die Tragwerksplaner unseres Planungsbüros sicher, dass sich die Lasten aus den Obergeschossen auf die Stützen in der Tiefgarage übertragen. Die Unterzugshöhen mussten möglichst geringgehalten werden, um die Aushubmengen zu minimieren. Eine besondere Herausforderung stellten hierbei auch eine Vielzahl an Durchbrüchen durch die Unterzüge dar, die von der Haustechnik benötigt wurden, um die darüberliegenden Gebäudeteile zu erschließen.

Komplizierter Untergrund: Besondere Gründungsproblematik

Für die Gründung des Gebäudes wurden vom Baugrundgutachter Pfähle vorgesehen. Da aber der anstehende Baugrund bzgl. des vertikalen Lastabtrags über die Grundstücksfläche nicht homogen war, entschloss man sich, die Bodenplatte in einer Zusatzbetrachtung als kombinierte PfahlPlattengründung zu bewerten um das „Mittragen des Baugrunds“ zwischen den Pfählen zu erfassen. Die überschnittene Bohrpfahlwand, die mit horizontalen und schrägen Stahlprofilen gegeneinander und gegen eine Teilbodenplatte abgestützt wurde, dient zur Sicherung der 11 Meter tiefen Baugrube. Für das Lenzen und Trockenhalten der Baugrube wurde eine aufwändige Wasserhaltung installiert. Die erdberührten Bauteile Bodenplatte und Außenwände wurden aus wasserundurchlässigem Stahlbeton nach WU-Richtlinie als sog. weiße Wanne geplant und ausgeführt.

Erfolgreiche Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten beim Neubau des Augustinerhofs

Unser Team Tragwerksplanung bearbeitete das Bauvorhaben sowohl in der statischen Gebäudemodellierung als auch in der Planbearbeitung in 3D. Dadurch war ein direkter Modellaustausch mit den Staab Architekten möglich.

Die gute Zusammenarbeit unseres Teams Tragwerksplanung mit der Goetz-Neun Ingenieure GmbH aus Nürnberg ermöglichte einen reibungslosen Planungs- und Bauablauf des Augustinerhofs. Davon profitierten nicht nur die ausführenden Baufirmen, sondern vor allem auch die alpha Gruppe als Bauherr.